Insel Gozo - von Marsalforn nach Victoria am 15.10.18



Herrliche Wanderung in einem Tal Richtung Hauptstadt von Gozo



Wir starteten gleich bei unserer Ferienwohnung nahe der hübschen Il Bajja tax Xwejni, oder ganz einfach Schwiinii Bay wie die Einheimischen auf maltesich sagen:-)


Die Umgebung ist erst schroff und voll von dem typischen rötlichgelben Sandstein auf Gozo und Malta. Aus diesem Stein werden auch die meisten Häuser gebaut. (Der Globigerinenkalk ist einer der wenigen natürlichen Rohstoffe des Inselstaates und wird hauptsächlich auf der Insel Gozo abgebaut. Der Kalksandstein auf Malta besitzt eine große Bedeutung für die Baubranche, da dieser das hauptsächlichste Baumaterial auf den beiden Inseln darstellt. So werden wie bereits in früheren Jahren Geschäftshäuser, Wohngebäude oder Kirchen aus diesem Material errichtet, auch für das Anlegen von Bürgersteigen wird er eingesetzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Malta)

Hinter dem typisch gozitanischen Tafelberg ist Victoria

Einer der wenigen Bachläufe auf Gozo


Schon bald biegen wir auf einen der wenigen Feldwege ab und die Hitze nimmt sogleich zu als wir uns ein wenig von der Küste entfernen. Wir folgen dem Tal unterhalb von Żebbuġ und sehen recht hoch oben die Krete mit der Häuserfront die gute 140m höher liegt. Es führen extrem steile Strässchen direkt nach oben, keine Ahnung wie man fast senkrecht rauf fahren kann!



Opuntia Kaktee


Der Weg ist nun gesäumt von den Opuntien, also riesigen Feigenkakteen die jetzt im Herbst wunderbare Früchte tragen. Zwischendurch blühen die Bougainvillea in satten Farben und zaubern einen wunderbaren Kontrast in die karge Landschaft. Die Kinder und wir freuen uns immer als wir eine kleine Pausen unten einem riesigen Kaktus machen, der schön Schatten gibt. 



Bananen in einem Innehof

Der Weg steigt nun zunehmen an und die Sonne brennt vom Himmel. Ein guter Sonnenschutz ist Pflicht inkl. Hut für uns und die Kinder! Bis vorgestern war kühles Wetter mit Wind und Regen, heute hat uns der gozitanische Herbst wieder! Wir geniessen unterwegs ein mitgebrachtes Kinnie, was einfach perfekt schmeckt. 


(Das Getränk ist bernsteinfarben und kohlensäurehaltig und wird unter anderem aus Chinotto und Kräutern, insbesondere Wermutkraut hergestellt, von dem auch der recht bittere Geschmack herrührt. Der Name Kinnie leitet sich von der vergleichbaren italienischen Limonade namens Chinotto (ausgesprochen: Kinotto) ab, die mindestens seit 1949 angeboten wird. - https://de.wikipedia.org/wiki/Kinnie)



Gäbe es auch in der Zero Variante..................................


Bei der Bushaltestelle Żebbuġ-Bez trifft der Wanderweg auf die Strasse und wir müssen am Strassenrand weiter nach Victoria laufen. Es gäbe stattdessen einen Umweg auf Feldwegen, aber wir spüren die Hitze und die Steigung in den Knochen. Darum gehts geradeaus an der Strasse entlang. Schon von weitem sieht man die mächtige Zitadelle von Victoria. 

Kurz vor der Stadtgrenze passiert meiner grossen Tochter und Frau ein Missgeschick. Sie hielten den beigen Dreck am Strassenrand für trocken und marschierten blind drauf los, währendem ich vorne mit dem Kinderwagen Schlangenlinien fuhr. Nun ja, unter der dünnen Kruste war saftiger Dreck der wunderbar an den Schuhen klebte:-) Kommentar überflüsslig, wir mussten eine Wasserflasche kaufen gehen um die Schuhe wieder einigermassen zu putzen!


Tja, Pech gehabt😂 So sehen die Schuhe NACH der Reinigung aus...

Wir biegen vor der Zitadelle links ab und machen einen Umweg durch die Stadt. Victoria ist lebendig und quirlig, aber nicht wirklich hektisch. Überall sieht man Zeitzeugen aus der Englischen Zeit bevor Malta und Gozo selbstständig wurden. Da ich die Insel schon seit meiner Kindheit kenne, erinnere ich mich an vieles sehr gut. Ich war jedoch seit Jahren nicht mehr direkt auf Gozo, sondern die letzten Jahre nur auf der Hauptinsel Malta. Es ist ungalublich, aber in Gozo sind die Uhren wirklich fast 30 Jahre stehen geblieben. Die Vergangenheit holt mich ein, ich war zuletzt als ca. 12 jähriger in Victoria und habe das Gefühl es sieht nahezu gleich aus und riecht immer noch gleich. Ich liebe die Insel und fühle mich zutiefst verbunden damit! Nach ein paar Kurven sind wir auf der mächtigen Zitadelle und geniessen die wunderschöne Aussicht von fast 360°. Einfach nur schön und gigantisch. 




Weg innerhalb der Zitadelle

Typischer Laden

Blick von der Zitadelle Richtung Marsalforn


Ich empfehle die Insel uneingeschränkt für Wanderer und ruhigere Menschen. Auf Gozo hat die Stunde noch 70 Minuten und alles ist gemächlicher. Die Preise sind niedrig und auch für Familien ist alles erschwinglich. Der einzige Wermutstropfen ist (nebst dem Kinnie), die etwas komplizierte Anreise via Malta und dann per Bus und Fähre nach Gozo. Es lohnt sich trotzdem und ich komme definitiv wieder. Zurück nahmen wir dann einen der praktischen Busse bis nach Marsalforn. Leider sind es nicht mehr die alten Leyland Modelle, die sieht man nur noch selten...dafür ab und an einen Morris Minor Woody mit Holzaufbau, die weiterhin ganz normal genutzt werden auf der Insel. 



Landkarte

Höhenprofil




Kommentare

  1. Jetzt bekommt dein Username hier eine Bedeutung für mich! Bis jetzt habe ich diesen Namen noch nie gehört, und auch die Insel war bisher unbekannt. Malta habe ich natürlich schon gehört, aber dass es da noch eine Insel gibt!
    Gruss vom Werner und Timi

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  2. Genau, die Insel begleitet mich schon seit der Kindheit. Es gibt so Orte die einem einfach in den Bann ziehen:-) Gogo ist die ruhige Schwester von Malta und wie du sagst, nicht sehr bekannt! Heute habe ich wieder etwas Zeit um deinen Blog anzuschauen und Appetit auf neue Strecken zu holen! Gruss Christian

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