Tour vom 29.12.19
Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr haben wir kreativ zum Wandern genutzt, das Wetter war speziell in der Höhe teils wunderschön. Der Schauenberg ist ja nur gerade rund 890m hoch und ragt doch regelmässig aus dem tristen Nebelmeer im Unterland. Von daher ist er quasi unser Hausberg und es zieht uns seit 2 Jahren immer wieder zu ihm. Der Parkplatz Weidhof am Fusse des Schauenberg ist perfekt geeignet um in der Region des "Berges" Wanderungen zu machen.In meiner Wanderapp habe ich einen Hinweis auf eine Onkel Georg Kapelle gefunden, was meine Neugier weckte. Beim recherchieren bei google fand ich höchstens Hinweise zu der royalen Familie in England, aber nicht zu einem Ort beim Schauenberg...was liegt da näher als direkt schauen zu gehen? Ich machte die Kapelle meiner sechsjährigen Tochter schmackhaft und sie war bald ebenso Feuer und Flammen wie ich. Wir stellten uns vor dass es irgendein schöner kleiner Schrein oder so ähnlich ist!
Beim Parkplatz Weidhof angekommen, war die Landschaft herrlich mit Raureif verziert. Alle Bäume und Büsche hatten teils mehrere Zentimeter lange Eisgebilde, die durch leichtes Schütteln sofort abfielen. Meine Tochter war hellbegeistert das es auf sie runterschneite als ich mit dem Wanderstock einen kleinen Schneesturm verursachte. Hach wenn der Beginn einer Wanderung doch nur immer so einfach wäre:-)
Wir machten uns somit auf den Weg Richtung Hüttstall und bewunderten die Sonne die immer stärker durchbrach. Kurz vor den Häusern geht der Weg rechts Richtung Alpwirtschaft Schnurrberg weg und nach ein paar hundert Metern dann nach links. Bald sind wir im Wald und geniessen die Ruhe und frische Luft. Es geht nur leicht bergab und bei -4° wirds langsam etwas kalt. Irgendwo auf den nächsten 300m im Cholholz müsste die Kapelle kommen! Hm, wir sehen voraus nur eine alte Bretterhütte, aber definitiv nichts dass nur annähernd wie etwas sakrales aussieht. Und tatsächlich, die Hütte ist frech mit Onkel Georg Kapelle angeschrieben, keine Ahnung wie die es auf eine offizielle Wanderkarte geschafft hat...!? Egal, wir amüsieren uns und machen ein Trinkpause.
Die "sagenumwobene" Onkel Georg Kapelle...:-) |
Kurz danach haben wir der höchsten Punkt mit 820m erreicht, er liegt gleich unterhalb der Höchegg mit 843m. Von da an geht der Weg wieder abwärts Richtung Ramsberg. Kurz vor dem Dorf biegen wir in einer Spitzkehre nach rechts ab erneut Richtung Schnurrberg. Schon von weitem sehen wir die Alpwirtschaft und bewegen uns in langen Kurven darauf zu. Die Landschaft ist auf diesem Abschnitt wunderschön und es wird schnell klar, warum sich Schnurrberg Alpwirtschaft nennt. Wir umrunden mit den Kurven elegant den Chamibach und sehen immer wieder kurz Schnurrberg bevor es in die nächste Biegung geht. Heute gäbe es einen Brunch in der Alpwirtschaft, aufgrund des feinen Essens über Weihnachten, verzichten wir aber lieber drauf...
Kurz vor den Häusern biegt der Weg erneut rechts ab und nach 50m gleich wieder rechts. Wir wollen nicht der Strasse zurück zum Parkplatz Weidhof folgen, sondern nehmen den ordentlich steilen Weg die Kuhweide rauf. Mit tiefgefrorenem Boden ist das kein Problem und wir haben genug "Grip" für den steilen Aufstieg. Einmal mehr bin ich froh die Stöcke mitgenommen zu haben und die massiven Wanderschuhe und nicht die halbhohe Variante! Ich nutze meist meine geliebten Hanwag Yukon, da habe ich trotz meines Gewichts einen sicheren Stand. Nur auf kürzeren und einfacheren Strecken nehme ich die niedrigen Allroundschuhe. Wir überwinden knapp 80 Höhenmeter wobei der Puls ganz schön hoch geht. Die Steigung ist aber nur gerade 700m lang und somit gut machbar. Zwischendurch bleiben wir einfach 2-3x kurz stehen und halten inne bis wieder genug Luft zum atmen da ist. Schon bald sind wir wieder am Ausgangspunkt der Tour und haben somit knackige 6.6km in rund 2 Stunden gemacht. Das Wetter war wunderschön und die eiskalte klare Luft machte Spass. Die kleinen Wölkchen beim ausatmen erinnerten mich teils an meine Rauchervergangenheit und stimmten mich nachdenklich. Hätte wäre wenn, ich bin froh das ich das Laster nicht mehr habe und die Freude am Wandern entdeckt habe. Meine Tochter und ich sind danach herrlich faul und geniessen die kurze Heimfahrt mit dem Auto.
Die Route ist gut für Kinder geeignet und recht kurzweilig. Auf- und Abstiege sind ausgewogen und wechseln sich schön ab. Der grösste Teil ist auf normalen Kieswegen, nur das kurze Stück über die Viehweide fordert etwas Geschick im Gelände.
Vom Parkplatz aus kann man auch sehr gut Richtung Girenbad oder ins Hutzikertobel wandern, mehr dazu in einem der nächste Posts!
Daten zur Tour |
Detailkarte |
Ich sehe, du hast ein Auto, um zu attraktiven Startpunkten zu gelangen. Dafür bist du dazu 'verdammt', einen Rundkurs zu machen :-)
AntwortenLöschenHast du wenigstens innig gebetet in der Kapelle?
Im Weidhof habe ich noch Bekannte, wir waren letzten Herbst zusammen im selben Hotel in Le Prese in den Ferien und haben einige gemeinsame Wanderungen gemacht.
Gruss vom Werner und Timi
Wir haben statt innerlich gebetet, eher äusserlich stark gelacht:-) Stimmt mit den Rundwegen! Da wir wenn wir zu viert unterwegs sind einiges an Gepäck und Kinderwagen brauchen, gehen wir bis jetzt eigentlich immer mit dem Auto an den Ausgangspunkt. Ich muss also schauen wo man möglichst gratis und in der Nähe parkieren kann:-) Von daher erwähne ich die Parkplätze auch immer! Eine andere wunderschöne Kapelle ist die Waldkapelle Fischingen bei Ottenegg. Richtig hübsch und eine sehr spezielle Lage! Den Post dazu werde ich auch noch machen.
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