Schöne Wanderung entlang des Tobelbach bis Bauma
Die Region ums Hörnli bietet viele schöne Plätze, auf der Landkarte hat mich das Tobel speziell angesprochen, da der Weg stetig am Bach entlang verläuft. Wir entschieden uns zu viert, das Tobel zu erkunden und je nachdem unterwegs bei Akau Richtung Hagherenloch wieder aufzusteigen. Am Ausgangspunkt in Wies haben wir am Wochenende frech auf dem Schulparkplatz parkiert, was unter der Woche sicher nicht korrekt wäre! Wir schlugen den Weg nach links Richtung Gfell ein und hatten sogleich ein wunderschönes Alpenpanorama vor uns.
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Wunderschöne Aussicht direkt bei Wies... |
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...und kurze Zeit später vor Gfell... |
Kurz vor Gfell bei Gubel, geht der Weg steil rechts runter. Ich schluckte leer als ich das Gefälle gesehen habe und war sicher, dass das nur zu Beginn so sein wird...hüstel hüstel. Es war so steil dass unsere dreijährige Tochter nicht mehr laufen konnte ohne ständig auf den Steinen auszurutschen, woraufhin wir sie kurzfristig unter Freudengeschrei in den Kinderwagen verpflanzten. Sie fand das eine Superidee, ich irgendwie nicht so ganz:-) Mit Kinderwagen und den obligatorischen Wasserflaschen wiegt das Gespann rund 25kg. Das heisst noch vorsichtiger gehen, da auch ich trotz massiven Schuhen immer wieder rutsche. Nun gut, das Tempo haben wir gedrosselt und es ging weiterhin bergab.
Schon nach wenigen Metern waren wir inmitten totaler Ruhe des wilden Tobel. Dichter Wald wechselt ab mit hellen Lichtungen mit saftigem Gras. Überall plätschern kleine Rinnsale von den hängen runter. Man merkt dass bis gestern Unwetter in der Region herrschten! Der Boden ist zwar grösstenteils trocken, aber es insgesamt viel Wasser im Boden. Nach rund 1km abwärts, haben wir den Talboden schon fast erreicht. Das Gefälle war mit Kinderwagen grenzwertig und forderte unseren Knie alle ab, inkl. "Knieschlotteri". Innerhalb eines Kilometers sind wir rund 160m runter, was ganz ordentlich ist für einen normalen Wanderweg. Der grosse Vorteil, abwärts, man schwitzt fast nicht:-)
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Wunderschöne steile Wiesen wechseln sich ab mit dichtem Wald |
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Einfach nur friedlich, jetzt wo die Sonne nach den letzten Tagen wieder scheint... |
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Saftige Alpwiesen mit hoffentlich glücklichen Kühen? |
Wir laufen freudig dem Bach entlang immer weiter Richtung Tösstal. Der Waldweg wird zunehmend feuchter und es saftet so richtig. Die Zuläufe von den Hängen werden immer grösser und der Tobelbach führt deswegen immer mehr Wasser. Bei einer Engstelle zwischendurch hat es massiv viel Geschiebe vom vergangenen Unwetter. Der Berg ist mehrere Meter hoch und über 40m lang. Ganz in der Nähe gab es offenbar eine Verstopfung, die Bagger stehen nach wie vor da und die ganze Umgebung ist von den Raupen umgegraben!
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Es saftet überall aus den Hügeln raus, der Weg wird teils etwas schlammig |
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Auch hier hat es kleines Geschiebe |
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Das ist nun wirklich ein imposanter Haufen, hier muss es ganz schön getobt haben! |
Es herrscht eine eindrückliche Atmosphäre mit dem Sonnenlicht und dem Riesenhaufen mit Geschiebe und der Nagelfluhwand im Hintergrund! Die Kinder freuts, vor allem die Grosse findet die geknickten und abgerissenen Bäume spektakulär. Als wir bei Akau eintreffen, kommt uns zufällig ein älterer Herr vom Hagherenloch her entgegen. Wir tauschen uns aus und es zeigt sich, dass er einer der guten Seelen ist, der die Wanderwegen kontrolliert und allfällige Schäden protokolliert. Er berichtet dass der Weg hinauf sehr schlammig sei und an zwei Stellen umgestürzte Bäume den Weg versperren. Mit dem Kinderwagen also eine schlechte Ausgangslage... wir entscheiden darum, stattdessen geradeaus Richtung Tösstal zu gehen und in Bauma weiter zu schauen wie wir wieder auf kommen.
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Blick von der Brücke flussauswärts |
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Jetzt geht's Richtung Bauma |
Der Weg geht schön brav der Töss entlang und die Sonne brennt intensiv, auch wenn es bereits Oktober ist. In Bauma angekommen bewundern wir den alten Bahnhof mit der Dampflok und sind ganz aus dem Häuschen die alten Züge zu sehen. Nur schon deswegen hat sich der Weg gelohnt! Unsere Beine brennen ordentlich und wir werden am nächsten Tag eine veritablen Muskelkater in den Oberschenkeln haben. Aber das ist ja auch irgendwie Sinn der Sache:-) 285 Höhenmeter mit Kind und Kegel und dem Eigengewicht sind eine gute Leistung und wir sind alle stolz auf uns. Einmal mehr ein gelungener Ausflug in der Region!
Nach einer halben Stunde Pause am Bahnhof, kommt auch schon das Postauto dass uns wieder Richtung Sternenberg mitnimmt.
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Infos zur Route |
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