Sie suchen eine halb-alpine Herausforderung in der Region Frauenfeld? Dann lesen sie weiter😂
|
Aussicht beim ersten Bänkli |
|
Der Immenberg von Wängi aus. Heutiges Ziel ist die linke Seite rund ums Schloss Sonnenberg |
|
Der Beginn zur Stapfete zum Schloss |
|
Praktischer Parkplatz direkt vor dem Aufsieg |
Ich sage nur Treppen. Treppen, Treppen und nochmals Treppen. Sie sind nicht gerade meine besten Wanderfreunde, da sie dazu neigen so steil zu sein. Wenn sie dann auch noch eine überrissene Tritthöhe haben, ist der Kessel eigentlich geflickt...😏
|
Alles Stufen oder was? |
Aber alles zu seiner Zeit, begonnen hat es bereits gestern mit dem Wunsch, endlich mal die "Stapfete zum Schloss" zu machen. Am Fusse des Weges hat es einen praktischen grossen Parkplatz falls man mit Kind und Kegel anreist. Wie momentan meistens, sind auch heute meine sechsjährige und ich alleine unterwegs. Meine Frau arbeitete gestern Abend weswegen sie mit der Kleinen zuhause bleibt.
|
Blick über "Stöpfert" |
Schon nach wenigen Metern hat man eine hübsche Aussicht über Stettfurt Richtung Burstel und Schauenberg. Es ist leicht diesig am Horizont und die Fernsicht ist nicht perfekt, aber allemann besser als von ganz unten. Der Weg geht zackig nach oben und die Treppenstufen scheinen nicht aufzuhören. Unterwegs hat es einige Bänkli zum ausruhen, ich gebe nicht klein bei und zögere Pausen jeweils so lange raus wie nur möglich. Sobald meine Beine auskühlen geht's nachher doppelt so schwer weiter...Oberhalb des Rebberges hören die Treppenstufen endlich auf, ich dachte schon ich erlebe es nicht mehr. Mittlerweile handelt es sich um einen richtigen Feldweg der zwar immer noch steil ist, aber viel einfach zu begehen als die Treppe.
|
Juhu das waren die letzten Stufen... |
|
Weiter geht's dem Rebberg entlang |
|
Dauerbaustelle Schloss Sonnenberg |
|
Aussicht Richtung Burstel und rechts dem Schauenberg |
Unterhalb des Schlosses biegt der Weg scharf nach rechts ab und die "Stapfete ins Dorf" beginnt. Wir wollen extra diese eher exotischen Wege nehmen, da wir die normalen Wanderwege auf dem Immenberg in und auswendig kennen.
|
Stapfete ins Dorf...kaum oben, geht's wieder ganz runter... |
|
Superwege die zum Glück noch gefroren sind |
|
Was will man mehr? Keine Menschenseele unterwegs ausser uns beiden! |
|
Kleines Rastplatz |
Nur eben diese paar Wege sind Neuland! Wir gehen durch einen wunderschönen Winterwald mit meist gefrorenem Boden. Hie und da ist der Boden von Pferdehufen aufgerissen, zum Glück taut es noch nicht. Auch hier gibt's wieder ein Bänkli wo man rasten könnte, wir wandern jedoch weiter. Überall hat es Stechpalmenbüsche, die einen schon fast grellen grünen Kontrast bieten. Der Weg schlängelt sich immer weiter runter, rechts geht es teils fast senkrecht runter. Ich ermahne die Tochter kleine Schritte zu machen und auf Ausrutscher zu achten, da es ganz schön abschüssig ist.
|
Achtung Gefälle! |
|
Stechpalmen säumen den Weg |
Als wir ganz unten im Tüüffetaal angekommen sind, würde der Weg eigentlich links wieder bergauf führen. Ich entscheide mich bewusst dagegen, da es ein bisschen weiter unten linkerhand einen kleinen "Geheimweg" hat der zu einer perfekten Grillstelle führt. Man darf ihn nur nach Voranmeldung beim Dorfverein Kalthäusern benutzen. Es hat ein Holzlager, Grillzangen etc, an Lager was mehr als komfortabel ist.✌👍 Es wäre schön wenn solche Plätze nicht missbraucht werden und mit dem nötigen Respekt behandelt werden! Hier machen wir einen Rast und trinken und essen etwas kleines.
|
Wenn man die versteckte Grillstelle finden will, darf man diesen Weg nicht nehmen, sondern 30m weiter runter laufen und dann den kleinen Bach überqueren |
|
Bitte nur nach Voranmeldung |
|
Der Platz ins eingerahmt von einer grossen Felswand |
|
Ausstattung inklusive |
|
Ganz hinten geht der Trampelpfad weiter und biegt beim dritten Baum scharf nach links ab |
Gleich hinter dem Grillplatz geht ein superschmaler Trampelpfad nach hinten, wo man sinnvollerweis gleich wieder links abbiegt um über die Felsen zu kommen. Nach einem fast senkrechten Aufstieg von ca. 1m ist man wieder auf dem vorher genannten Feldweg der zielstrebig wieder nach oben geht.
|
Das ist mal wirklich schmal😂 |
|
Von der Gegenseite aus gesehen gehts beim Strunk rechts rauf |
|
Immer mehr Föhren bilden einen lichten Wald |
Der Wald verändert sich und man ist plötzlich einem lichten Föhrenwald. Ich fühle mich schon fast ein wenig wie in der Toskana in einem Pinienwald. Der Boden ist hell und von kurzem Gras überwachsen. Kein Vergleich zu den teils tristen und finsteren Tannenwäldern!
|
Nagelfluhwand von vorne... |
|
...und von hinten |
Wir kommen an einem riesigen Nagelfluh Felsen vorbei der als Naturschutzgebiet ausgezeichnet ist. Ich denke auf diesem Felsel lebt das eine oder andere seltene Tierchen, es hat jedenfalls ganz viele kleine Höhlen.
|
Sturmholz liegt rum und es ist so richtig steil |
|
Weit oben rannte das Reh weg |
|
irgendwo geht der Weg weiter... |
|
Aha, hier ist er |
|
es wird immer alpiner |
Der Weg wird immer steiler und ich zweifle langsam an unserem Vorhaben bis ganz rauf zu gehen. Überall liegt totes Sturmholz herum und weit wegen sehen wir ein Reh davon rennen. Es kommt mir wie in der totalen Wildnis vor. Der Weg ist fast nicht zu erkennen und wir tasten uns langsam voran. Mehr als einmal rutschen wir einfach einen halben Meter rückwärts wieder runter, da der Boden hier leider nicht mehr gefroren ist. Die Kleine geht voraus, so dass ich sie fangen kann wenn sie schlipft. Ich bin froh dass ich die massiven Wanderstiefel mitgenommen habe und nicht die Alltagsvariante. Trotz Vibram Sohle verlieren ich ein paar Mal den Halt und schlipfe auf dem Lehm rückwarts...
|
Noch viel steiler würde nicht mehr gehen... |
|
Hm, eine Polizeiabsperrung? |
Hier fühle mich nun gar nicht mehr wie in der Region Frauenfeld, sondern wie auf einer veritablen Bergwanderung! Es ist extrem steil mit bis zu 24°. Links geht's fast senkrecht runter, rechts fast senkrecht rauf. Ein Fehltritt ist nicht zu empfehlen! Trotzdem macht es uns beiden einen Riesenspass und es ist viel angenehmer als vorher bei der Treppe. Ein paar Meter vor dem Kamm sehen wir plötzlich eine Polizeiabsperrung über die ganze Länge! Super! Das Gebiet wäre demnach gesperrt wenn man von oben kommt, was ich durchaus nachvollziehen kann. Mit dem fettigen Lehm ist es teils sehr rutschig und runter wäre wohl lebensgefährlich. Rauf ging es, war aber auch grenzwertig...
|
Die letzten Meter vor dem Kamm |
|
Blick von oben |
|
dito |
Endlich oben angekommen sind wie unmittelbar in eine anderen Welt. Wir kennen das Plateau gut und freuen uns auf den ebenen Weg zurück zum Schloss. Der Boden ist wieder pickelhart und wunderbar zum laufen. Unsere Schuhe sehen aus wie Sau nach dem Aufstieg hahaha.
|
Hinter den Bäumen geht's gefühlt senkrecht runter... |
|
Die Sonne hat uns wieder |
|
Steinbeinhartgefroren |
Wir wollen nicht die Treppe zurück nehmen, sondern nehmen den Abstieg am Tobelbach entlang. Der Weg ist zwar auch abschüssig, dafür gleichmässig. Links vom Weg kommen bal deinige Weiher und eine sumpfige Landschaft, die wunderschön ist. Rund 2.5h später sind wir wieder am Ausgangspunkt und alle Knocken und Muskeln tun mir weh. Der Weg war sprichwörtlich eine Gratwanderung und eigentlich zu heftig für meine Kondition. Das einzige Rezept heisst da, sein eigenes Tempo finden und ungeniert alle paar Meter einige Sekunden Pause einlegen. Ich glaube ich brauch mal noch einen Activity Tracker um den Puls genauer im Auge haben zu können!
|
Puuuh das war eine richtige Herausforderung heute, inkl. leichten Stürzen auf die Knie beim Aufstieg |
Wir planen die Strecke im Sommer erneut zu machen wenn der Boden komplett trocken ist. Dank der vielen Bänkli unterwegs, kann man die Route bedingt auch mit einer fitten Familie machen. Zu klein sollten die Kinder aber nicht sein wegen der Absturzgefahr unterwegs!
|
Karte |
|
Profil |
Da kommen mir gleich Erinnerungen hoch. Wir waren im letzten November auch auf einem deiner beschriebenen Pfade unterwegs. Aber es war so morastig und rutschig, wir mussten wieder umkehren. Ich hatte sehr dreckige Schuhe, und Timi war mehr dunkelbraun als schwarz-weiss. Wir haben dann schweren Herzens auf eine Einkehr im Freudenberg verzichtet :-)
AntwortenLöschenGruss vom Werner und Timi