Rund um den Burstel (Haselberg) am 12.4.20

Wochenende Nr. 4, welches wir in der Nähe verbringen aufgrund des doofen Corona Virus...

Dies war meine aktivste Woche überhaupt, ich war teils mit, teils ohne Familie an 6 von 9 Tagen unterwegs! Am 4.4 am Ländsbärg, 5.4 Littenheid, 8.4 Haalinger Tobel, 9.4 Immenberg, 10.4 Oberneunforn und am 12.4 nun wieder mal am Burstel (Haselberg). Ich machte insgesamt 34.8km und 2080 Höhenmeter, worauf ich so richtig stolz bin😁 Vor allem habe ich das vorher noch nie gemacht im Leben, so viel Bewegung ist also eine Premiere für mich.

Waldhütte Huggenbrunnen

Auf den Burstel sind wir nun wieder alle zusammen gegangen, da ich an Ostern frei habe und wir sowieso alle raus wollen. Frühmorgens fahren wir also zur Waldhütte Huggenbrunnen am Rüetschberg, dort kann man parkieren solange die Hütte nicht vermietet ist. Die drei Parkplätze weiter oben am Rüetschberg sind meist von Hundebesitzern belegt und ziemlich eng zum rangieren🐕

Zufahrt zur Waldhütte

Der Burstel ist mit 820m der dritthöchste Hügel im Kanton Thurgau und von weither sichtbar aufgrund der spezielle Form. Der höchste ist ja der Grat/Groot mit 995m, der aber eigentlich gar nicht mehr im Thurgau ist, sondern auf St. Galler Gebiet... der zweithöchste dann (der/das?) Chabishaupt bei Bichelsee mit 823m. Dessen Gipfel ist nur gerade rund 10m neben der Kantonsgrenze, also eigentlich auch kein richtiger Thurgauer. Da bleibt nun der Burstel, der ohne wenn und aber komplett auf Thurgauer Gebiet steht
😜 By the way bin ich eigentlich Zürcher hahaha...

...hier beginnt der neu gekieste Weg...
...entlang des Salzebach...


Christbaumzucht?

Nun geht's aber los! Vom Parkplatz aus geht's auf einem neu gekiesten Wanderweg abwärts Richtung Ettenhausen entlang des Salzebach. Nach einem knappen Kilometer folgen wir dem Waldrand und kommen an einem Christbaum Gehege vorbei. Bei der Kreuzung Stumpewisli mache ich "fatalen" Fehler meine Tochter entscheiden zu lassen welchen Weg wir nehmen sollen...

Kreuzung Stumpewisli, hier beginnt der Polenweg

Der Polenweg entstand während des 2. Weltkrieges. In Guntershausen und Ettenhausen internierte Soldaten aus Polen liessen hier einen Trampelpfad entstehen, der durch den Wald auf direktem Weg, dem Nordkamm hoch, zum Gipfel des Haselbergs (820 müM) führt und den Waldarbeitern so den Auf- und Abstieg verkürzen sollte. Auf rund 725 müM erinnert ein kleines Denkmal an die Erbauer des Polenwegs. Heute ist der Polenweg eine beliebte Downhill-Strecke für Biker, als Wanderer ist man eher ein Exot. Und wir sind wahrscheinlich die einzigen, die Weg rauf mit einem Kinderwagen machen...da der Weg im Moment extrem trocken ist aufgrund des Regenmangels, ist sehr gut begehbar.

Kleinod am Wegrand
Nun geht's aufwärts...


...zwischendurch kommen wir an einer Waldspielgruppe vorbei...
...rundherum ist alles voll mit Stechpalmen...


...eine richtige Gratwanderung ist das!...
Am Ende der roten Linie steht das Denkmal. Danach würde es fast senkrecht nach oben gehen.

Keine Ahnung welche Strasse gemeint ist, der Polenweg ist ein Trampelpfad.


Im linken oberen Drittel sieht man hinter den Bäumen den senkrechten Weg, darum biegen wir vorher links ab

Direkt beim Denkmal haben wir für's erste das gröbste geschafft...denken wir wenigstens. Der Blick rauf zum Burstel zeigt, dass nun ein wahrhaft senkrechtes Stück kommen würde. Es wäre zwar nur ca. 6-7 Meter hoch, mit dem Kinderwagen schaffen wir das aber einfach nicht. Und einen Unfall wollen wir schon gar nicht provozieren! Darum entscheiden wir uns, nach links Richtung Nolebärg zu gehen. Die kleine ist bis jetzt anstandslos den ganzen Weg rauf gelaufen, obwohl es den Polenweg 133m permanent nach oben ging. Sie beschwert sich aber immer lauter und möchte irgendwo eine Pause machen.

Danach sind wir wieder auf einem normalen Waldweg


Bachbumbele im feuchten Wald
...irgendwo gaaaanz oben ist der Burstel...


...weiter vorne hört der Weg ja anscheinend auf, darum sind wir froh dass rechts plötzlich der kleine Weg auf dem unteren Bild abbiegt und uns zum Bänkli führt...
Versteckter Weg der uns zum Bänkli führte. Er ist auf keiner Karte eingezeichnet!


...juhuuu endlich wieder mal sitzen...
Das Bänkli wird für eine intensive Pause genutzt und die Mannschaft macht sich über den Futter-Vorrat her😛 Bevor wir ganz auskühlen, schwingen wir unsere müden Knochen aber wieder empor und verlassen den Wald um in die warme Sonne zu gehen.

...immer schön am Waldrand entlang geht's empor...

Auf der Wiese wird es sogleich sommerlich heiss. Es fühlt sich an wie auf einer Alp und die Aussicht ist dementsprechend schön. Wir folgen dem Waldrand und müssen immer mehr Kleider abziehen aufgrund der Wärme. Schon bald geht's im T-Shirt den Hügel rauf und wir fühlen uns erschöpft, aber einfach gut!



Nach rund 400m Wiesenmarsch, kommen wir endlich am heutigen höchsten Punkt an und wir sind am Fusse des Burstel beim zweiten roten Bänkli mit der Feuerstelle. Die Aussicht Richtung Neubrunn / Oberhofen ist wunderschön, weswegen wir gleich eine zweite Pause machen. Es sind auch hier fast keine Menschen unterwegs, bis jetzt haben wir gerade mal sechs Nasen gesehen😊



...herrliche Aussicht Richtung Chabishaupt...

In langen Schlaufen geht's nun abwärts Richtung Hagelriet, das ein wunderbares kleines Naturschutzgebiet ist "Das Hagelriet ist ein Quellsumpf in Hanglage, der vollständig vom Wald umschlossen ist und entsprechend eine kleine, unberührte Naturoase bildet."

In langen Schlaufen geht's nun abwärts Richtung Hagelriet, das ein wunderbares kleines Naturschutzgebiet ist "Das Hagelriet ist ein Quellsumpf in Hanglage, der vollständig vom Wald umschlossen ist und entsprechend eine kleine, unberührte Naturoase bildet."

Die kleine schläft mittlerweile im Kinderwagen den Schlaf der Gerechten, sie hat genug Kilometer gemacht. Wir sind auch müde und es schmerzt so ziemlich alles. Als wir beim Auto ankommen, sind wir richtig ausgelaugt, aber glücklich. Die 2.5h Tour war sehr intensiv und eigentlich wieder mal herrlich beknackt, da man sie eigentlich nicht mit einem Kinderwagen machen sollte...ich kann den Weg fitten Mitmenschen trotzdem sehr empfehlen, da man wohl selten die Möglichkeit hat durch einen Stechpalmenwald zu laufen. Es gibt noch diverse andere interessante Wege am Haselberg, das nächste mal zieht es uns Richtung Tüüfelsofe!



Kommentare

  1. Gratulation zu deinen vielen Höhenmetern! Damit hast du mich aktuell nun weit überflügelt, der Flachländer macht seine Runden mit dem Hund nun eben fast nur noch im Flachland :-)
    Gruss vom Werner und Timi

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  2. Diese Ortsnamen! Ich staune und freue mich darüber. Zwar bin ich (für canadische Verhältnisse) in der Nachbarschaft aufgewachsen (zwei Hügelzüge weiter östlich), trotzdem sind mir diese Orte absolut unbekannt. Ihr werdet noch richtige Wanderspezialisten!

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