Knackiger "Spaziergang" am Imebärg bei Weingarten, gemacht am 9.9.20

Am Imebärg gibt es ja viele verschiedene schöne Wege/Orte, unter anderem den Badweg, das Plätzchen beim Holzsofa, oder die "Stapfete ins Dorf". Vor einiger Zeit als ich meine Fühler ausstreckte zum Thema Wandern, fand ich bei hikr.org einen Beitrag von einem Bergsteiger namens "Fico", der am Imebärg Felswände suchte und auch gefunden hatte. Der Gedanke liess mich nie los diesen Weg etwas abgewandelt auch mal zu machen, aber erst brauchte ich Wandererfahrung und eine bessere Kondition, die ich nun auch habe😜 Hier der Link zum Post:


Bild von "Fico"

Ab dem Sommer 2020 tastete ich mich langsam heran und im September war es dann soweit, nachdem ich so ziemlich alle anderen Wege am Imebärg erkundet hatte. Zu dritt machten wir uns auf den Weg Richtung Waldparkplatz oberhalb Wetzikon TG. Das ist ein optimaler Ausgangspunkt für jegliche Aktivitäten rund um den Imebärg. Dort angekommen gingen wir südwestwärts Richtung Badweg/Weingarten, der sich abseits vom gekennzeichneten Wanderweg befindet. 


Der Badweg beginnt herrlich schmal und schlängelt sich bergab in den Wald hinein. Sogleich kommen an die 50 Stufen die ganz schön in die Knie gehen aufgrund der recht fiesen Tritthöhe. Dafür geht es zügig runter und schon bald sieht man entfernt eine Lichtung kommen, nachdem man dem Trampelpfad gefolgt ist. 



Bei der Markierung "Seilerbärg" auf der offiziellen
 Schweizer Karte muss man nach rechts auf die Lichtung abbiegen und den Trampelpfad verlassen. Der Weg wird noch schmaler, ist teils fast nicht zu erkennen und verschwindet fast im hohen Gras. Es handelt sich dabei um inoffizielle Wege innerhalb des Naturschutzgebietes, die wohl eher selten benutzt werden. Also bitte auf keinen Fall verlassen und schön brav dem Weglein folgen👍




Es geht fast waagrecht westwärts der Höhenlinie 580 entlang. Das Gras wird immer höher und einen meiner "Mitläufer" erinnert es an seine Heimat in Brasilien. Die Natur ist üppig und langsam beginnt der charakteristische Föhrenwald mit seinem grasübersäten Boden. Etwas oberhalb von Punkt 605 geht es in einer Rinne sehr steil nach oben, einmal mehr bedanke ich mich beim Erfinder der Wanderstöcke! Ich benutze Alu Komperdell Ridgehiker Powerlock, die extrem robust sind und mein Gewicht gut tragen. Fiberglasstöcken traue ich (noch) nicht so richtig, da die ja offenbar zum brechen neigen bei Überbelastung. 
Der Anstieg wird immer extremer und hat teils die Neigung einer steil gestellten Leiter. Da der Boden komplett trocken ist, rutschen wir nicht weg und die Schuhe verkrallen sich ziemlich gut im Boden. Es bleibt aber eine ziemliche Gratwanderung und das Gleichgewicht möchte ich hier definitiv nicht verlieren!!!😓




Aus dem Nichts stehen wir vor einem Felsen, der wie ein kleines Sofa geformt ist (mit viel Fantasie). Wir geniessen den schier unglaublichen Ausblick von hier Richtung Alpen. Links und rechts hat es Föhrengipfel und noch etwa 50m höher muss das grosse Holzsofa stehen. Ein wahnsinnig schöner Platz ist das hier!


Der Aufstieg bis zum Wanderweg oben verläuft ohne Probleme, auch wenn wir danach fix und fertig sind. Innerhalb 300m Weg ging es über 100m nach oben, was schon noch speziell ist. Die ganze Runde ist mit 2.3km überhaupt nicht lang, man kann sie zB gut mit anderen Wegen auf dem Imebärg verknüpfen. Es handelt sich dabei aber wirklich um keinen Spaziergang, sondern um eine halb alpine sehr knackige Runde, die Übung und eine sinnvolle Ausrüstung voraussetzt. Also bitte nicht mit Sneakers schnell schnell nachmachen😇









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